Was ist eine Luft­sicher­heits­kontroll­kraft?

Sie interessieren sich für den Beruf Luftsicherheitskontrollkraft aber es gibt noch einige offene Fragen zu diesem Berufsfeld?

  • Was ist eine Luftsicherheitskontrollkraft?
  • Wofür gibt es Luftsicherheitskontrollkräfte?
  • Was macht eine Luftsicherheitskontrollkraft konkret?
  • Wo arbeiten Luftsicherheitskontrollkräfte?

Auf dieser Seite beantworten wir Ihnen diese Fragen und erklären den Hintergrund zum Thema Luftsicherheitskontrollen.

Was ist eine Luftsicherheitskontrollkraft?

Eine Luftsicherheitskontrollkraft ist eine zertifizierte Person, die die Entscheidung trifft ob eine Luftfracht sicher oder nicht sicher ist. Um diese Entscheidung zu treffen, führt die LSKK zuvor eine oder mehrere Kontrollen an der Sendung durch.

Mögliche Methoden zur Luftfrachtkontrolle sind beispielsweise:

  • die Sendung röntgen
  • die Sendung durchsuchen
  • die Sendung einem Sprengstoffpartikel-Test zuführen
  • die Sendung durch einen Sprengstoffspürhund absuchen lassen

Wofür gibt es Luftsicherheitskontrollkräfte?

Luftsicherheitskontrollkräfte haben die Aufgabe Luftfracht zu kontrollieren.

Wussten Sie, dass ca. 80% der Luftfracht mit Passagiermaschinen geflogen wird?

Um terroristische Aktivitäten und Anschläge zu verhindern wurden die Maßnahmen zur Sicherung des Luftverkehrs erheblich erhöht. Während die Passagiere auf Geschäftsreisen sind oder in den Urlaub fliegen, befinden sich auch große Mengen Fracht an Bord. Dies fällt den Reisenden natürlich nicht auf, da sich die Luftfracht im Bauch des Flugzeuges befindet.

Luftsicherheitskontrollkräfte, nachfolgend LSKK´s genannt, stellen sicher, dass sich in dieser Fracht keine verbotenen Gegenstände oder sogar Bomben befinden.

LSKK´s sind für die Sicherheit des Luftverkehrs wichtig und haben einen sehr verantwortungsvollen Job!

Wir wollen alle gut ankommen.

Was macht eine Luftsicherheitskontrollkraft konkret?

LSKK´s müssen sicherstellen, dass sich keine verbotenen Gegenstände in der Fracht befinden. Nur wenn die LSKK die Entscheidung trifft, dass es sich um eine sichere Sendung handelt, darf die Sendung per Luftfracht befördert werden.

LSKK´s wenden verschiedene Kontrollmethoden an:

  • Sie bedienen Frachtröntgenanlagen und werten Röntgenbilder aus
  • Sie bedienen Sprengstoffspurendetektoren
  • Sie führen Sichtkontrollen durch
  • Sie Durchsuchen den gesamten Inhalt der Sendung

Das Bild zeigt eine LSKK an der Frachtröntgenanlage

Die Art und Anzahl der Kontrollmethoden richten sich nach der Beschaffenheit der Sendung.

  • Handelt es sich bspw. um einen Stahlträger ohne Versteckmöglichkeiten, reicht eine Sichtkontrolle aus.
  • Handelt es sich um eine Holzkiste, die aufgrund Ihrer Größe nicht in ein Röntgengerät passt, muss der Inhalt der Kiste durchsucht werden. Nur so können verdächtigen Dinge, bspw. selbstgebastelte Bomben, ausgeschlossen werden.

Bei einer Durchsuchung per Hand kann ein Test auf Sprengstoffpartikel als zusätzliche Maßnahme durchgeführt werden. Dieser Test gilt allerdings nur als ergänzende Maßnahme. Sprengstoffspurendetektoren sind nicht als alleinige Kontrollmaßnahme zugelassen.

Sollte sich während der Prüfung herausstellen, dass die Sendung verdächtig ist, ist die LSKK in der Pflicht eine vorgegebene Alarmkette zu aktivieren.

Neben den Luftfrachtkontrollen ergeben sich automatisch weitere Tätigkeiten, die LSKK´s durchführen.

  • Die Angaben auf der Begleitdokumentation müssen mit der tatsächlichen Sendung auf Plausibilität geprüft werden (bspw. Packstückanzahl)
  • Die zu kontrollierenden Packstücke, Paletten oder anderweitigen Verpackungseinheiten müssen für die Kontrollmethode vorbereitet werden.
  • Die Fracht muss vom Verladetor zum Kontrollplatz befördert werden, dies erfolgt meistens mit Hilfe eines Gabelstaplers.
  • Soll die Sendung geröntgt werden, muss diese auf das Laufband der Frachtröntgenanlage gestellt werden.
  • Muss die Sendung durchsucht werden, weil das Röntgenbild keine eindeutigen Ergebnisse zeigt, müssen alle Verpackungseinheiten geöffnet werden.
  • Nach einer händischen Prüfung muss die Sendung wieder manipulationssicher verschlossen werden.
  • Die Kontrolle muss dokumentiert werden, indem das Ergebnis (der Sicherheitsstatus) schriftlich festgehalten wird.
  • LSKK´s prüfen zudem ob die Kontrolltechnik in einem einwandfreien Zustand ist. Hiermit sind Funktionsprüfungen und Tests gemeint.

Wo arbeiten Luftsicherheitskontrollkräfte?

X-Ray Gerät im Frachthof zur Luftfrachtkontrolle

Mit Klick aufs Bild  zur Seite „Luftfrachtkontrolle“

Die meisten Luftsicherheitskontrollkräfte arbeiten an Flughäfen oder in Flughafennähe. Es gibt aber auch Dienstleister, die Luftfrachtkontrollen durchführen und sich nicht in unmittelbarer Umgebung eines Flughafens befinden (bspw. Verpacker).

Arbeitgeber von LSKK´s sind unteranderem:

  • Luftfahrtunternehmen
  • Logistikdienstleister
  • Verpackungsunternehmen
  • Lagerhalter
  • Kontrolldienstleister

Damit ein Unternehmen Luftfrachtkontrollen anbieten kann, muss es eine Zulassung haben. Die Zulassung wird „reglementierter Beauftragter“ genannt und durch das Luftfahrt Bundesamt vergeben.

Neben dieser standortbezogenen Zulassung muss auch die gesamte Kontrolltechnik durch das Luftfahrt Bundesamt genehmigt werden. Kontrolltechniken sind u.a. Frachtröntgenanlagen, Sprengstoffspurendetektoren und Sprengstoffspürhundeteams.

Hat das Unternehmen die Zulassung als reglementierter Beauftragter erhalten und verfügt über eine oder mehrere genehmigte Kontrolltechniken, sind fast alle Voraussetzungen zur Durchführung von Luftfrachtkontrollen geschaffen.

Jetzt fehlt nur noch eins, und zwar das Wichtigste:

Eine zertifizierte Luftsicherheitskontrollkraft

Die Technik kann noch so gut sein, nur Luftsicherheitskontrollkräfte treffen die endgültige Entscheidung, ob eine Sendung per Luftfracht fliegt oder eben nicht.