Die Ausbildung zur Luftsicherheitskontrollkraft
In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Ausbildung zur Luftsicherheitskontrollkraft (abgekürzt LSKK).
Was macht eine Luftsicherheitskontrollkraft?
Deutschland exportiert viele seiner produzierten Güter ins Ausland. Diese werden per Land, See und auf dem Luftweg befördert. Wenn es zügig gehen soll wird die Beförderung per Luftfracht gewählt, denn dieser Weg ist der schnellste.
Aufgrund der Bedrohungslage durch den Terrorismus und den vielen Terroranschlägen in der Vergangenheit dürfen Güter nicht mehr unkontrolliert per Luftfracht befördert werden. Das bedeutet, dass jede einzelne Luftfrachtsendung vor der Verladung in ein Flugzeug einer Luftfrachtkontrolle unterzogen werden muss.
Luftsicherheitskontrollkräfte führen Frachtkontrollen durch und gewährleisten, dass Sendungen, die per Luftfracht versendet werden sollen, sicher sind und dass diese keine Gefährdung für den zivilen Luftverkehr darstellen.
Frachtkontrollen können u.a. durch folgende Kontrolltechniken durchgeführt werden:
- Röntgentechnik mittels Frachtröntgenanlagen
- Manuelle Durchsuchungen und Sichtkontrollen
- Sprengstofftests durch Sprengstoffspurendetektoren oder Sprengstoffspürhunde
Wie funktioniert die Ausbildung zur Luftsicherheitskontrollkraft?
Die Ausbildung zur LSKK enthält einen theoretischen und einen praktischen Teil. Eine LSKK Ausbildung dauert in der Regel zwischen 4 und 12 Wochen und wird von verschiedenen Bildungseinrichtungen angeboten und durchgeführt. In bestimmten Fällen kann die LSKK Ausbildung durch die Agentur für Arbeit gefördert werden.
Nachfolgend haben wir die häufigsten Fragen zum Thema LSKK Ausbildung für Sie zusammengestellt und beantwortet:
Gibt es Voraussetzungen für die Teilnahme an der Ausbildung zur LSKK?
Ja, es gibt 3 Bedingungen zur Teilnahme an der Ausbildung.
- Der zukünftige Teilnehmer, darf in seiner Vergangenheit nicht kriminell gewesen sein. Jede Person, die an der Ausbildung zur LSKK teilnehmen möchte, muss eine sogenannte Zuverlässigkeitsüberprüfung vorlegen können. Dass heißt, Sie dürfen keine schweren Straftaten begangen haben. Die Zuverlässigkeitsüberprüfung ist eine erweiterte Form eines Führungszeugnisses und wird durch die regionale Luftsicherheitsbehörde durchgeführt. Die Beantragung der Überprüfung erfolgt vor der LSKK Ausbildung durch den aktuellen oder den zukünftigen Arbeitgeber.
- Die Ausbildung umfasst auch einen Theorie-Teil einschließlich vieler rechtlichen Grundlagen, so dass die deutsche Sprache in Wort und Schrift ebenfalls eine Voraussetzung ist.
- Die Anmeldung zur LSKK Ausbildung muss durch eine zugelassene Stelle erfolgen. Zugelassene Stellen sind Unternehmen, die eine Zertifizierung vom Luftfahrt Bundesamt erhalten haben und Mitglied der sicheren Lieferkette sind. Es handelt sich um Firmen aus der Logistikbranche (Lagerhalter mit genehmigten Kontrolltechniken oder bspw. Luftfahrtunternehmen). Sie werden nach ihrer Zulassung auch als „reglementierter Beauftragter“ bezeichnet.
Weitere Voraussetzungen gibt es nicht.
Wie lange dauert die Ausbildung als LSKK?
Die Ausbildung dauert mindestens 102 Unterrichtseinheiten, das entspricht etwa 3 Wochen. Das ist die Mindestdauer, die das Luftfahrt Bundesamt vorgibt und an die sich alle Schulungsanbieter halten müssen. Auf dem Markt wird die Ausbildung aber in der Regel zwischen 3 und 12 Wochen angeboten.
Die Ausbildung wird in 3 Module aufgeteilt.
- Das erste Modul soll Luftfracht-Neulingen einen Überblick verschaffen.
- Das zweite Modul ist die eigentliche Ausbildung einschließlich aller Themen, die vom LBA vorgegeben sind. Dieses Modul ist Voraussetzung, um zur anschließenden Prüfung beim LBA zugelassen zu werden.
- Und als letztes gibt es noch das Modul 3 der LSKK Ausbildung. Dieser Schulungsabschnitt dient zur Wiederholung, Übung und als Vorbereitung auf die anstehende Prüfung beim LBA.
Modul 1 und 3 müssen nicht durchgeführt werden. Es hat sich aber gezeigt, dass die recht schweren Prüfungen beim LBA für die Teilnehmer erfolgreicher verlaufen, wenn zusätzliche Module absolviert wurden.
Was sind die Ausbildungsthemen?
Die Ausbildungsthemen umfassen:
- den Bereich Luftsicherheit und Luftfrachtsicherheit
- Rechtsgrundlagen, Rechtsvorschriften sowie behördliche Zuständigkeiten
- Die sichere Lieferkette
- Kontrolltechniken und Kontrollmethoden, auch praktisch
- Durchsuchungen von Hand, auch praktisch
- Auswertung von Röntgenbildern, auch praktisch
- Sprengstoffspurendetektoren, auch praktisch
- Verbotene Gegenstände
- Versteckmöglichkeiten für verbotene Gegenstände
- Aufgaben und Pflichten einer LSKK
- Dokumentation von Luftfrachtkontrollen
Die Auflistung dienst als Orientierungshilfe. Sie ist nicht abschließend.
Wer bezahlt die Ausbildung zur Luftsicherheitskontrollkraft?
Wer die Ausbildungskosten übernimmt wird pro Einzelfall entschieden. Folgende Varianten sind möglich:
- Selbstzahler (sehr selten)
- Kostenübernahme durch aktuellen Arbeitgeber
- Kostenübernahme durch zukünftigen Arbeitgeber
- Kostenübernahme durch die Agentur für Arbeit (ganz oder teilweise)
Gibt es eine finanzielle Förderung oder eine Übernahme der Ausbildungskosten?
Wie in der vorhergehenden Antwort bereits erwähnt gibt es die Möglichkeit einer teilweisen bis vollständigen Kostenübernahme durch die Arbeitsagentur. Erkundigen Sie sich einfach bei Ihrem zuständigen Jobcenter nach einem sogenannten Bildungsgutschein. Mit einem Bildungsgutschein werden die Ausbildungskosten nicht an den Teilnehmer oder den Arbeitgeber, sondern direkt an die Agentur für Arbeit berechnet und von dieser erstattet.
Wie läuft die LSKK Prüfung ab?
Damit Sie als Kontrollkraft arbeiten dürfen, benötigen Sie nach der Ausbildung eine Zertifizierung durch das Luftfahrt Bundesamt.
Die LSKK Prüfung wird im Anschluss an die Ausbildung direkt beim LBA in Braunschweig durchgeführt. Der Prüfungstermin wird ca. 3 bis 8 Wochen vor der Prüfung bekannt gegeben. Nach der bestandenen Prüfung erhalten Sie die Zertifizierung.